Deutscher Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung

Der Deutsche Wirtschaftspreis wird seit 2016 alle zwei Jahre für herausragende wirtschaftswissenschaftliche Forschung vergeben. Mit dem Preis fördern wir interdisziplinäre Methoden und Ansätze in den Wirtschaftswissenschaften und regen etablierte Forscher:innen sowie Nachwuchswissenschaftler:innen an, ihre Perspektiven zu erweitern und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.

Preisverleihung an Prof. Andreas Löschel, Preisträger "Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers", 2022
Katharina Fegebank (links), Zweite Bürgermeisterin Hamburgs, mit Wissenschaftler und Preisträger Andreas Löschel (Mitte) und Dr. Nina Lemmens (rechts), ehemalige Vorständin der Joachim Herz Stiftung

Wofür wird der Preis vergeben?

Mit dem Preis werden exzellente Forscher:innen und Forschungsarbeiten ausgezeichnet:

  • Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers oder einer Wissenschaftlerin, dotiert mit 150.000 Euro
  • Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftler:innen, dotiert mit 25.000 Euro (1. Platz), 15.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (3. Platz)

Etablierte Wissenschaftler:innen werden von der Jury vorgeschlagen und ausgewählt. Nachwuchswissenschaftler:innen können sich mit ihrem Forschungswerk bei uns für den Preis bewerben. Die Auswahl der besten Einreichungen trifft die Jury.


Bewerbung

Nachwuchswissenschaftler:innen, die sich bewerben, müssen folgende Dokumente einreichen:

  • Wissenschaftlicher Beitrag
  • Allgemeinverständliche Zusammenfassung
  • Lebensläufe der Autorinnen und Autoren

Momentan findet keine Ausschreibung statt.


Preisträger 2022

Umweltökonom Andreas Löschel

Andreas Löschel © Katja Marquard
Andreas Löschel © Katja Marquard

Der Deutsche Wirtschaftspreis 2022 ging an Prof. Dr. Andreas Löschel. Der Bochumer Forscher wurde für seine Arbeit zu den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels ausgezeichnet.

Prof. Dr. Andreas Löschel promovierte im Jahr 2003 an der Universität Mannheim und habilitierte 2009 im Fach Volkswirtschaftslehre an der Universität Oldenburg. Seit 2021 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum.

Ein Schwerpunkt seiner Forschung ist die Analyse wirtschaftlicher Auswirkungen umwelt- und energiepolitischer Maßnahmen mit komplexen Simulationsmodellen. In aktuellen Projekten verwendet er Methoden der experimentellen Wirtschaftsforschung, die individuelle Entscheidungen beleuchten. Ein wichtiger Beitrag dieser Forschung: Fairness ist ein entscheidendes Kriterium, wenn sich Menschen freiwillig an den Klimakosten beteiligen sollen, die sie verursachen. Wie kaum ein anderer Wissenschaftler hat er die umweltökonomische Forschung in Deutschland stark gemacht und geprägt.

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Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern 2022

1. Platz: Dr. Andreas Gerster (Universität Mannheim) und Stefan Lamp, PhD (Universität Carlos III Madrid)

Preisträger: Dr. Andreas Gerster (Foto: Sven Lorenz) und Stefan Lamp, PhD
Dr. Andreas Gerster (Foto: Sven Lorenz) und Stefan Lamp, PhD

Forschungsthema: Energy Tax Exemptions and Industrial Production

In ihrem Beitrag analysieren die beiden Forscher, wie sich eine Befreiung von Energiesteuern (EEG-Umlage) auf Energieverbrauch, Umsatz, Beschäftigung und Exporte der betroffenen Unternehmen auswirkt. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag, um diese Politikmaßnahme umweltgerecht auszugestalten.

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2. Platz: Björn Bos (Universität Hamburg)

2. Platz: Björn Bos
Björn Bos © Alexander Demandt

Forschungsthema: Illuminating the Compliance Gap of Fishing Bans

In seinem Beitrag untersucht Björn Bos mithilfe von Radardaten und Satellitenbildern zur Lichtemission, in welchem Umfang Fischer in ausgewählten Regionen die zeitlich begrenzten Fischfangverbote einhalten. Innovativ ist bei diesem Ansatz, dass Bos verschiedene räumliche Datenquellen kombiniert, um eine umweltökonomische Forschungsfrage präzise zu beantworten.

3. Platz: Jiaxin Zhao (Universität Oxford) und Jun.-Prof. Dr. Linus Mattauch (Technische Universität Berlin)

Jun.-Prof. Dr. Linus Mattauch und Jiaxin Zhaon
Jun.-Prof. Dr. Linus Mattauch (Foto © fotografie-adrian.de) und Jiaxin Zhaon (Foto © Yang, Rhodes Trust)

Forschungsthema: When Standards have better Distributional Consequences than Carbon Taxes

In ihrem Beitrag erforschen Zhao und Mattauch, welche Klimaschutzmaßnahmen besonders wirksam sind und welche Kriterien sie hinsichtlich Gerechtigkeit erfüllen, da der Aspekt der Gerechtigkeit einen unmittelbaren Einfluss auf die politische Umsetzbarkeit hat. Damit zeigen sie, welche Klimaschutzmaßnahmen möglicherweise viel Zuspruch aber eine geringere Wirkung als andere haben.


Kontakt

Dr. Jan Brosse
Projektleiter Dr. Jan Brosse +49 40 533295-39

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