Projekte für Sprachbildung junger Menschen ausgezeichnet

Mit "Megafon – Preis für Sprachbildung und Sprachförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen" zeichnen wir kreative und innovative Ansätze zur Förderung der Sprachkompetenzen aus.

In Deutschland verfehlten 2022 rund ein Drittel aller Neuntklässler:innen den Mindeststandard im Lesen für den Mittleren Schulabschluss. Das stellt sie vor Hürden auf ihrem weiteren Bildungs- und Berufsweg. Die Joachim Herz Stiftung zeichnet mit „Megafon – dem Preis für Sprachbildung und Sprachförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ Initiativen aus, die kreative und innovative Ansätze zur Förderung der Sprachkompetenz von jungen Menschen verfolgen. Der Preis wurde heute in Hamburg vergeben, insgesamt 70.000 Euro gingen an vier Projekte aus Frankfurt am Main, Kassel, Freiburg, Aachen und Unna.

Die ausgezeichneten Projekte verbessern die sprachlichen Fertigkeiten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in weiterführenden Schulen, während der Ausbildung und in Übergangssystemen wie Berufsvorbereitungsklassen. Sie gehen über reinen Deutschunterricht hinaus und ermöglichen es jungen Menschen, einen positiven Zugang zu Sprache zu entwickeln.
 

Preisträger 2024

"Megafon – Preis für Sprachbildung und Sprachförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen" vergeben wir in zwei Kategorien: „Projekte für 10- bis 16-Jährige“ und „Projekte für 17- bis 25-Jährige“. In beiden Preiskategorien wurde je ein mit 25.000 Euro dotierter Hauptpreis sowie ein mit 10.000 Euro ausgestatteter Förderpreis überreicht.


Kategorie 1: Projekte für 10- bis 16-Jährige

Hauptpreis: LAUTstark und MEHRstimmig! Mehrsprachige Poetry Slams für Jugendliche
Projektträger: Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V., Frankfurt am Main
Preisgeld: 25.000 Euro

Durch mehrsprachige Poetry Slams setzten Jugendliche sich kreativ mit ihrer eigenen Mehrsprachigkeit auseinander. Die Veranstaltungen sollen ihnen die Möglichkeit geben, ihre Kommunikationsfähigkeiten und die Sprachen ihrer Familien wertzuschätzen, zu reflektieren und sich kreativ auszudrücken. Die mehrteiligen Workshops, geleitet durch einen Poetry-Slam-Künstler und in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, finden als Pilotprojekt an drei weiterführenden Schulen in der Region Frankfurt am Main statt. Bei einem abschließenden Festival zeigen die Schüler:innen ihre Performances einem größeren Publikum.

Förderpreis: Werk(statt)Unterricht
Projektträger: VIVA Stiftung gGmbH und Georg-Büchner-Schule, Kassel
Preisgeld: 10.000 Euro

Die Motorradwerkstatt „VollBOCK Garage“ ermöglicht es Schüler:innen, Motorräder zu reparieren und nebenbei praktische Fähigkeiten zu entwickeln. Dabei verknüpft das Programm, das in Kooperation mit Motorradclubs und lokalen Unternehmen stattfindet, Sprachtraining mit handwerklichem Know-how und fördert Berufsorientierung sowie Selbstwirksamkeit. Geringe Abwesenheitsquoten und erfolgreiche Praktika und Ausbildungen im Anschluss an die Teilnahme belegen den Erfolg des Projekts.
 

Kategorie 2: Projekte für 17- bis 25-Jährige

Hauptpreis: KOFISCH: Kompetenzförderung im Schreiben im Übergangssystem
Projektträger: RWTH Aachen University, Lehrstuhl „Deutsche Sprache der Gegenwart“ (DSG), bbb Büro für berufliche Bildungsplanung, Dortmund, und Werkstatt im Kreis Unna GmbH
Preisgeld: 25.000 Euro

Das Projekt „KOFISCH“ ergänzt das Werkstattjahr, in dem junge Menschen auf die Ausbildung vorbereitet werden, um den Erwerb von Schreibkompetenzen. In den Bereichen Hotel- und Gastronomie, Holz- und Metallverarbeitung sowie Garten- und Landschaftsbau erleben die Teilnehmenden die Bedeutung des Schreibens für ihren Beruf. Wissenschaftlich fundierte Lernmaterialien und Erklärvideos unterstützen diesen Prozess praxisnah. 

Förderpreis: Freitagsschule
Projektträger: Bildung für alle e. V., Freiburg
Preisgeld: 10.000 Euro

Die „Freitagsschule“ hilft jungen zugewanderten Erwachsenen dabei, Herausforderungen in ihrer Ausbildung zu bewältigen. Sie stärkt ihre (fach)sprachlichen Fähigkeiten und ihr Lernvermögen. Zudem unterstützt sie sie in psychosozialen Fragen. Für die „Freitagsschule“ werden die Auszubildenden von ihren Unternehmen einen Tag in der Woche freigestellt.


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