Sabine Kunst übernimmt Vorstandsvorsitz der Joachim Herz Stiftung

Gremien der Stiftung neu aufgestellt – die Unternehmerin Martina Sandrock verstärkt das Kuratorium

Sabine Kunst, ehemalige Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, ist seit dem 19.1.2022 die neue Vorstandsvorsitzende der Hamburger Joachim Herz Stiftung. Des Weiteren wurde die Unternehmerin Martina Sandrock zum 1.1.2022 in das Kuratorium der Stiftung berufen. Henneke Lütgerath hat zum 31.12.2021 den Vorstand verlassen und wechselt ins Kuratorium der Stiftung. Die umfassende personelle Erneuerung in den Gremien der Joachim Herz Stiftung steht damit im Zeichen von Wachstum und einer starken Positionierung.

Die erfahrene Wissenschaftsexpertin Sabine Kunst übernimmt zum 19.1.2022 den Vorstandsvorsitz der Joachim Herz Stiftung. Die Wissenschaftsmanagerin und Ingenieurwissenschaftlerin hatte zum Ende des Jahres ihr Amt als Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin niedergelegt, weil sie das neue Berliner Hochschulgesetz nicht mittragen wollte. Damit hatte sie ein beachtliches Zeichen gesetzt und sich deutlich positioniert.

„Ich kenne und schätze Sabine Kunst seit vielen Jahren, wir haben uns bei der gemeinsamen Arbeit für die Humboldt Stiftung gut kennengelernt. Als ich Ende Oktober erfahren habe, dass Sabine Kunst in Berlin zurücktritt, habe ich das Gespräch mit ihr aufgenommen, ob sie die Leitung der Joachim Herz Stiftung übernehmen möchte – mit ihrer klaren Haltung und ihrer herausragenden Expertise als Wissenschaftlerin, Wissenschaftsmanagerin und Politikerin ist sie ideal geeignet, um unsere wachsende Stiftung in eine neue Ära zu führen“, so der Kuratoriumsvorsitzende Christian Olearius.

Ihre Fähigkeiten im Wissenschaftsmanagement stellte Sabine Kunst unter Beweis, indem sie die Humboldt-Universität in den Berliner Hochschulverbund integrierte, da aus ihrer Sicht die großen Fragestellungen der Gegenwart nur in Kooperation von Forschungsverbünden zu lösen seien. Flankiert werden müsse dies durch den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, um Anforderungen rechtzeitig zu verstehen und so Akzeptanz für Innovationen und Veränderungen zu erreichen. Das Humboldt-Labor im Berliner Stadtschloss steht dafür beispielhaft: Hier wird die komplexe Forschung der Berliner Exzellenz-Cluster in den Bürgerdialog gebracht.

„Unsere Gesellschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen. Ein Thema, das mich persönlich umtreibt, ist, dass wir in Deutschland einen Nachholbedarf in der Innovationsforschung haben. Wie kommen Innovationen in Unternehmen? Wie können wir den Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft erfolgreicher gestalten? Genau daran möchte ich konkret arbeiten. Deswegen ist die neue Aufgabe bei der Joachim Herz Stiftung für mich so spannend – ich kehre damit zurück zu meinen Wurzeln, verstärkt zurück zur konkreten Projektarbeit. Ich bringe ein großes Netzwerk und Kooperationsbereitschaft mit. Das braucht man, um mit Projekten in der Stiftungsarbeit eine systemische Wirkung zu entfalten. Das zu tun, habe ich mir fest vorgenommen und darauf freue ich mich“, so Kunst.

Sabine Kunst war zuvor von 2007 bis 2010 Präsidentin der Universität Potsdam und von 2010 bis 2011 Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), um dann für eine Legislaturperiode als Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg in die Politik zu wechseln. Von 2016 bis Ende 2021 war sie Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität.

Mit der Berufung von Kunst zur Vorstandsvorsitzenden der Joachim Herz Stiftung, die als eine der zehn größten deutschen Stiftungen Bildung, Wissenschaft und Forschung fördert, wird für die Stiftung eine neue Phase eingeleitet. Seit der Gründung im Jahr 2008 ist die Stiftung auf Wachstumskurs: Die jährlichen Projektmittel sind von zwei Millionen im ersten Jahr auf 22 Millionen Euro im Jahr 2021 gestiegen, die Belegschaft ist von ursprünglich vier auf heute 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen und das Stiftungsvermögen hat sich mehr als verdoppelt. Gute Voraussetzungen für die neue Vorstandsvorsitzende, um die Strahlkraft der Hamburger Stiftung noch stärker in das gesamte Bundesgebiet zu tragen und neue Akzente zu setzen.

Neuaufstellung des Kuratoriums
Mit der Berufung der erfahrene Managerin Martina Sandrock in das Kuratorium der Joachim Herz Stiftung zum 1. Januar 2022 wird bei der Neubesetzung der Gremien ein weiterer Akzent der Erneuerung mit einer Frau gesetzt – der sechsköpfige Stiftungsausschuss besteht damit zudem erstmals paritätisch aus Männern und Frauen.

Martina Sandrock besetzt die Vakanz in dem dreiköpfigen Gremium, die gemäß Satzung einer anerkannten Persönlichkeit aus dem Bereich Wirtschaft zugedacht ist.

Sie war viele Jahre in führenden Positionen der Konsumgüterindustrie tätig, davon sechzehn Jahre bei Unilever, und hat heute diverse Beiratsmandate in bedeutenden Unternehmen des deutschen Mittelstandes inne. Im Jahr 2006 war Martina Sandrock „Managerin des Jahres“.

Darüber hinaus ist sie als Coachin und Mentorin in der Aus- und Fortbildung junger Führungskräfte tätig. Sandrock ist Diplom-Kauffrau und hat an der University of Georgia einen Master of Business Administration erworben.

Henneke Lütgerath, der zum Jahresende nach Beendigung seiner fünfjährigen Amtszeit aus dem Vorstand der Joachim Herz Stiftung ausschied, wechselt zum 1. Februar in das Kuratorium der Stiftung. Als Volljurist erfüllt er die Anforderung der Satzung, dass ein Mitglied des Kuratoriums Wirtschaftsjurist oder Wirtschaftsprüfer sein soll.

Bereits im Februar 2021 wurde Jan Louis, Vize-Präsident der Universität Hamburg, als Vertreter der Wissenschaft in das Kuratorium berufen.

Diese Neuaufstellung des Kuratoriums verbindet nun die Erfahrung und Kenntnis aus der fünfjährigen operativen Stiftungsarbeit mit zwei anerkannten progressiven Köpfen aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Olearius legt sein Amt im Kuratorium nach erfolgreichem personellen Erneuerungsprozess zum 31.1.2022 nieder
Christian Olearius wird sein Amt des Kuratoriumsvorsitzenden zum 31. Januar niederlegen, nachdem der umfangreiche personelle Besetzungsprozess nun erfolgreich abgeschlossen und mit der Stiftungsaufsicht transparent abgestimmt wurde.

Olearius begleitete als Kuratoriumsmitglied die Geschicke der Stiftung seit ihrer Gründung 2008, der Wille des Stifterpaares Joachim und Petra Herz war für ihn dabei stets handlungsleitend. Seit 2013 ist er Kuratoriumsvorsitzender und hat in den vergangenen zwölf Jahren maßgeblich zu der erfolgreichen inhaltlichen und unternehmerischen Entwicklung der Joachim Herz Stiftung beigetragen. So hat sich das Stiftungsvermögen in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Die Stiftung konnte damit personell sowie strategisch-inhaltlich in ihrer bundesweiten und transatlantischen Projektarbeit stark wachsen.

Die Joachim Herz Stiftung gehört heute zu den zehn größten deutschen Stiftungen und fördert Wissenschaft, Forschung und Bildung in den Themenfeldern Naturwissenschaften, Wirtschaft, Persönlichkeitsbildung, Medizin, Recht und Ingenieurwissenschaften.

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