Megafon

Preis für Sprachbildung und Sprachförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Wir zeichnen innovative, vorbildliche Sprachbildungs- und Sprachförderprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland aus. Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, sich in Bildung und Beruf zu verwirklichen, eine eigene Identität zu entwickeln und selbstbestimmt an einer demokratischen Gesellschaft teilzuhaben. 

Zu sehen sind vier Schüler:innen, die auf der Bühne an einem Tisch sitzen und vorlesen.

Mehr als nur Sprachbildung

Rund ein Fünftel aller Schulabgänger:innen in Deutschland hat beträchtliche Schwächen im Umgang mit der Bildungssprache Deutsch. Diese jungen Erwachsenen haben Schwierigkeiten beim Lesen, Verstehen und Verfassen von einfachen Texten. Dadurch sind ihre Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe sowie die Wahl ihres individuellen Bildungs- und Berufsweges deutlich eingeschränkt.

Mit dem Megafon-Preis unterstützen wir Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene in weiterführenden Schulen, während der Ausbildung sowie in Übergangssystemen – wie etwa Berufsvorbereitungsklassen. Seit 2021 zeichnen wir jährlich innovative Initiativen aus, deren Angebote über reinen Deutschunterricht nach Lehrplan hinausgehen und Aspekte wie Berufsorientierung und -ausbildung, Lernstrategien oder kreatives Ausdrucksvermögen integrieren.


Bewerbung

Wer kann sich bewerben?

Es können sich gemeinnützige oder öffentliche Projektträger aus dem gesamten Bundesgebiet bewerben. Das Projekt kann im schulischen oder außerschulischen Kontext stattfinden, darf aber nicht Teil des Regelunterrichts sein. Es sollte zielgruppen- und wirkungsorientiert konzipiert sein und auf aktuellen Erkenntnissen der Sprachdidaktik beruhen.

Großen Wert legen wir außerdem auf eine praxisnahe Umsetzung, die der Zielgruppe des Projekts unmittelbar zugutekommt – primär wissenschaftliche Vorhaben werden nicht ausgezeichnet.

Wir vergeben den Preis in zwei Kategorien: 

  • Projekte für Jugendliche von 10 – 16 Jahren
  • Projekte für junge Erwachsene von 17 – 25 Jahren

In beiden Preiskategorien werden je ein mit 25.000 Euro dotierter Hauptpreis und ein mit 10.000 Euro ausgestatteter Förderpreis überreicht.

Eine unabhängige Jury aus Expertinnen und Experten für Sprache und Bildung entscheidet über die besten Bewerbungen und kürt in einer gemeinsamen Sitzung die Preisträger. Die Preisverleihung findet im Herbst 2023 in Hamburg statt.

Die nächste Bewerbungsphase findet voraussichtlich im Frühjar 2024 wieder statt.


Kontakt

Andrea Ipsen
Senior Projektmanagerin "Megafon-Preis" Andrea Ipsen +49 40 533295-26

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Warum Sprachbildung und Sprachförderung wichtig sind

Aus dem Projekt "Fußball trifft Kultur", Shortlist-Projekt 2022
Aus dem Projekt "Fußball trifft Kultur", Shortlist-Projekt 2022 © DFL Stiftung/Thorsten Wagner

Ein sicherer und selbstbewusster Umgang mit Sprache ist wichtig für ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an unserer Gesellschaft. Im Umkehrschluss haben sprachliche Defizite Einfluss auf die Leistungen in der Schule und stellen eine Hürde bei Berufsausbildung dar. Gering literalisierten Menschen bleiben berufliche und gesellschaftliche Aufstiegschancen oft verwehrt. Mit dem Megafon-Preis für Sprachbildung und Sprachförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen möchten wir Projekte unterstützen, die diese Barrieren abbauen.

Saša Stanišić: „Es gibt kein Wort für alle Wörter.“

Schriftsteller Saša Stanišić hielt die Festrede zur Verleihung des Megafon-Preises 2022. Sehr anschaulich beschrieb er die Chancen und Wege der Sprachförderung, so wie sie die mit dem Megafon-Preis ausgezeichneten Initiativen umsetzen.

Megafon-Preis 2022 - Rede Saša Stanišić

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Die Festrede von Saša Stanišić kann als Text heruntergeladen werden.


Preisträger 2022

Hauptpreis: LITALPHA - Literalitätsentwicklung in Alphabetisierungsklassen

Kategorie I: Angebote für 10 bis bis 16-Jährige

Im Projekt „LITALPHA“ werden Voraussetzungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren mit Migrationserfahrung geschaffen, um dem Fachunterricht in Regelklassen folgen zu können. Dafür arbeiten die Universität Bremen, das Landesamt für Schule und eine Schule aus Bremen mit vier Alphabetisierungsklassen gemeinsam an der Entwicklung von entsprechenden Unterrichtskonzepten und Materialien und binden diese in die Unterrichtsgestaltung mit einem konkreten Bezugspunkt, dem Schulhof, ein.

Projektträger: LehrLernwerkstatt Fach, Sprache, Migration der Universität Bremen

LITALPHA - Literalitätsentwicklung in Alphabetisierungsklassen

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Förderpreis: Projekt "Schulhausroman"

Den Förderpreis in dieser Kategorie erhielt das Projekt "Schulhausroman" des Projektträgers Literaturhaus e.V., Hamburg. Darum geht es: Ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin (auch Schreibtrainer oder Schreibtrainerin genannt) besucht regelmäßig über mehrere Monate hinweg die Klassenstufen 7 bis 10 und unterstützt sie beim Schreiben eines eigenen Romans.


Hauptpreis: „Mission Klinik“ - Ein Tag Deutsch vor der Ausbildung #Escape Room zur Sprachförderung in der Pflege

Kategorie II: Angebote für 17 bis 25-Jährige

Junge Menschen für einen Berufsweg in der Pflege zu begeistern und gleichzeitig relevante Sprachkompetenzen aufzubauen, ist eine große Herausforderung. Mit „Ein Tag Deutsch – vor der Ausbildung. #Escape Room zur Sprachförderung in der Pflege“ soll der Auftakt für eine Reihe von sprachförderlichen digitalen Escape Rooms gemacht werden. Das digitale Tool soll auf spielerische und realitätsnahe Art dabei unterstützen, sich mit dem Arbeitsalltag an einer Klinik vertraut zu machen.

Projektträger: passage gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Integration mbH, Hamburg

„Mission Klinik“ - #Escape Room zur Sprachförderung in der Pflege

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Förderpreis: Berufsfeldbezogene Lese- und Schreibförderung (BeLeSen)

Das Projekt „Digitale Berufsfeldbezogene Lese- und Schreibförderung“ der Universität Bremen und der PH Weingarten versetzt Lehrende in Übergangs- und Berufsvorbereitungsmaßnahmen in die Lage, Jugendliche und junge Erwachsene bei der Verbesserung ihrer Lese- und Schreibkompetenz niedrigschwellig zu unterstützen. Mithilfe des Onlineportals „lea.online“ wurden neu verfügbare digitale Fördermaterialien der Alphabetisierungspraxis zugänglich gemacht.


Preisträgerbroschüren herunterladen


Jury

  • Prof. Dr. Julia Abel, Professorin für Bibliothekspädagogik und Kulturelle Bildung, HAW Hamburg, und Mitglied im Vorstand, Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. (2023)
  • Anant Agarwala, Redakteur im Ressort Wissen, DIE ZEIT, Hamburg (2021 - 2023)
  • Katja Baginski, Pädagogische Leitung der LehrLernwerkstatt Fach, Sprache Migration der Universität Bremen (2023)
  • Prof. Dr. Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung, Stiftung Lesen, Mainz (2021 - 2023)
  • Julia Freienberg, Junges Literaturhaus, Literaturhaus Hamburg e.V. (2022)
  • Kübra Gümüşay, Autorin (2021)
  • Dr. Aylin Karabulut, Chief Business Development Officer, Employers for Equality GmbH, Mering (2022)
  • Anja Kittlitz, Geschäftsführerin SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH, München (2022, 2023)
  • Karin Küßner, Leitung Koordinierungsstelle der AlphaDekade im Bundesinstitut für Berufliche Bildung, Bonn (2022, 2023)
  • Anna Meister, Gründerin ZuBaKa gGmbH Frankfurt a.M. (2022)
  • Prof. Dr. Astrid Neumann, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache, Leuphana Universität Lüneburg (2022)
  • Karin Ransberger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch, PASSAGE gGmbH (2023)
  • Martina Reynders, Leitung Zentrum für Sprachbildung, Berlin (2021 - 2023)
  • Ralf Schweikart, Vorstandsvorsitzender Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., München (2021, 2022)
  • Dr. des. Trang Schwenke-Lam, Erziehungswissenschaftlerin, Diversity Beraterin, Interkulturelle Systemische Therapeutin i.A., ehemals Geschäftsführung Schotstek gGmbH, Hamburg (2021 - 2023)
  • Philip Oprong' Spenner, Lehrer und Autor, Hamburg (2022, 2023)
  • Eric Vaccaro, Leitung Referat Steigerung der Bildungschancen, Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg (2023)
  • Dr. Till Woerfel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Köln (2023)

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