Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science
Wir unterstützen bis zu 50 Promovierende bei ihrer interdisziplinären Forschung.

Förderung
An wen richtet sich die Förderung?
Die Förderung richtet sich an Promovierende und Postdocs, die an fachübergreifenden Forschungsfragen an den Schnittstellen zwischen Biowissenschaften und Physik, Informatik, Mathematik, Technik und verwandten Forschungsfeldern arbeiten. So können beispielsweise Biologen in die Mathematik und Modelliererinnen in die Biowissenschaften hineingehen.
Wie sieht die Förderung aus?
Mit dem Add-on Stipendium erhalten Postdocs und Promovierende eine finanzielle Förderung von bis zu 12.500 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren. Zusätzlich unterstützen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Fellows mit Kindern mit bis zu 3.000 Euro. Die Fördermittel können flexibel und individuell eingesetzt werden. Zum Beispiel für:
- Teilnahme an Forschungsaufenthalten, Konferenzbesuchen, Weiterbildungen oder Veranstaltungen,
- Anschaffung besonderer Hilfsmittel (z. B. Hard- oder Software),
- Datenerwerb oder -erhebung,
- Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation,
- Teilnahme an Fellowship-Treffen.
Bewerbung
Voraussetzungen
Bewerben können sich Promovierende und Postdocs, die an einer Universität oder gemeinnützigen Forschungseinrichtung in Deutschland angestellt sind oder deren Forschung dort anderweitig (z. B. über ein Vollstipendium) finanziert wird.
Downloads
Bewerbungsunterlagen
Alle Dokumente sind online einzureichen:
- Ausgefülltes Bewerbungsformular
- Motivationsschreiben (max. 2.400 Zeichen inkl. Leerzeichen)
- Lebenslauf
- Kurze Beschreibung des Forschungsprojekts (max. 3.200 Zeichen inkl. Leerzeichen)
- Stellungnahme des Gruppenleiters/Betreuers bzw. der Gruppenleiterin/Betreuerin zum Bedarf des Stipendiums und zur Unterstützung der fachübergreifenden Weiterbildung
- Leistungsnachweise (Kopien des Studienabschlusszeugnisses / Transcript of Records und evtl. Promotionsurkunde)
Kontakt


Wen wir fördern
Dr. Vera Zizka, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB)
Fast ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten in Deutschland gelten als gefährdet. Weltweit sind die Populationen von Wirbeltieren seit 1970 im Durchschnitt um 68 Prozent zurückgegangen.
Das Artensterben bedroht unser gesamtes Ökosystem – denn die Biodiversität bildet die Grundlage unseres Lebens: Die Artenvielfalt liefert uns Menschen Nahrung sowie Wirkstoffe für Arzneimittel und ermöglicht Erholung in der Natur. Zudem unterstützt sie die Klimaregulation, da artenreiche Ökosysteme mehr Kohlenstoff aufnehmen und der Atmosphäre so Treibhausgase entziehen.
Um Lösungen für den Artenschutz zu entwickeln, müssen wir als Gesellschaft verstehen, welche Veränderungen in einem Lebensraum stattfinden und welche Konsequenzen diese haben. Das lässt sich anhand der Zusammensetzung der Arten nachvollziehen: Welche Arten sind vorhanden? Welche sind nicht mehr vorhanden? Was hat sich in einem Lebensraum verändert?
Spurensuche in einem sich wandelnden Lebensraum
Damit Veränderungen in den Lebensräumen erkannt werden, sind effektive Methoden nötig, um die Artenvielfalt in einem Gebiet zu erfassen. Die molekulare Ökologin Dr. Vera Zizka forscht daran, diese Methoden weiterzuentwickeln.

Bei der klassischen Methode, Arten zu bestimmen, identifizieren Expertinnen und Experten Arten aufgrund äußerlicher Merkmale. Dazu suchen sie nach Unterscheidungsmerkmalen etwa bei den Flügeln oder Beinen. Der Nachteil an dieser Methode: Sie ist sehr aufwendig, da jedes Lebewesen einzeln bestimmt werden muss – und ist daher ineffizient für große Flächen.
Seit etwa fünfzehn Jahren nutzen Wissenschaftler:innen daher die Methode "Metabarcoding", mit der sie in einem Arbeitsschritt mehrere Arten in einer Probe identifizieren.
Schon ein kurzes Segment eines Gens kann verraten, um welche Art es sich bei einem Lebewesen handelt – ähnlich der Funktionsweise eines Barcodes. Beim Metabarcoding isolieren Wissenschaftler:innen die DNA mehrerer Arten aus einer Probe und vervielfältigen die entsprechenden Gensegmente für die Analyse. Mithilfe bioinformatischer Methoden gleichen sie die Gensegmente mit den Daten von Tieren und Pflanzen in Datenbanken ab und bestimmen so die Arten aus der Probe.
Vera Zizka fokussiert sich in ihrer Arbeit auf Insekten. Obwohl bekannt ist, dass Insekten eine essentielle Rolle für Ökosysteme spielen – z. B. als Bestäuber oder Nahrung für andere Tierarten – und damit wesentlich für die Biodiversität sind, sind viele Insektenarten noch unbekannt. Vera Zizka möchte mit ihrer Forschung dazu beitragen, dies zu ändern.
Barbara Huber, Max-Planck-Institut für Geoanthropologie
Barbara Huber ist eine unserer Add-on Fellows. Sie geht am Max-Planck-Institut der Frage nach, wie Menschen in der Vergangenheit Pflanzen genutzt haben. Dafür extrahiert sie Aromen aus archäologischen Fundstücken.
Hier erhalten Sie eine Übersicht aller bisher geförderter Wissenschaftler:innen.
Jury 2023
- Rudi Balling (Bonn)
- Katharina Baum* (Potsdam)
- Jan Baumbach (Hamburg)
- Jens Bohne (Hannover)
- Stefan Borgwardt (Lübeck)
- Susanne Brakmann (Dortmund)
- Martin Fischer* (Jena)
- Dhana Friedrich* (Wuppertal)
- Stephan Grill (Dresden)
- Hanspeter Herzel (Berlin)
- Linnea Hesse* (Freiburg)
- Michael Heymann* (Stuttgart)
- Arjen Jakobi* (Delft)
- Lars Kaderali (Greifswald)
- Andreas Kist* (Nürnberg)
- Edda Klipp (Berlin)
- Andreas Kremling (München)
- Ursula Kummer (Heidelberg)
- Nico Lachmann* (Hannover)
- Alexander Löwer ( Darmstadt)
- Annette Meister (Halle)
- Kay Katja Nieselt (Tübingen)
- Fred Schaper (Magdeburg)
- Katharina Schaufler (Kiel)
- Constanze Schmidt (Heidelberg)
- Andreas Schuppert (Aachen)
- Ulrich Schweizer (Bonn)
- Petra Schwille (Martinsried)
- Tatjana Tchumatchenko (Mainz/Bonn)
- Fabian Theis (München)
- Jens Timmer (Freiburg)
- Matthias Wilmanns (Hamburg)
- Jana Wolf (Berlin)
- Marietta Zille* (Wien)
- Michael Ziller (München)
*Alumni der Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science