Klima- und Moorbodenschutz durch Photovoltaik

Rund 40 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus dem Landwirtschaftssektor entstehen durch die Zersetzung von Torf in entwässerten Mooren. Um diese Emissionen zu reduzieren, müssen trockengelegte Moorböden wiedervernässt werden.

Es sind zwei Impressionen auf dem Bild: Links eine Photovoltaik-Anlage und rechts ein Moor (beide im Sonnenuntergang).

Ein Großteil der Moorböden wird allerdings intensiv landwirtschaftlich genutzt und die Wiedervernässung der Flächen ist für viele Landwirt:innen bzw. Eigentümer:innen wenig attraktiv – die Bewirtschaftung der Flächen ist durch eine Wiedervernässung stark eingeschränkt, was auch mit einem Wertverlust der Fläche einhergeht. Für eine Lösung dieses Zielkonflikts von Klimaschutz und Landwirtschaft benötigt es innovative Konzepte, die beide Perspektiven zusammenbringen.


Unser Lösungsansatz – Innovation durch Forschung

Das von uns geförderte Forschungsprojekt der Universität Greifswald zum Klima- und Moorbodenschutz setzt durch die Kombination von Photovoltaik (PV) und Moorwiedervernässung genau hier an: Die Forscher:innen untersuchen, inwieweit Photovoltaik Landwirt:innen auf wiedervernässten Moorböden eine ökonomische Perspektive bieten kann – und gleichzeitig klimaschutzbezogene und ökologische Potenziale ausgeschöpft werden können.

Monika Hohlbein, Moorwissenschaftlerin am Greifswald Moor Centrum, erklärt im Interview welche Chancen das Forschungsprojekt birgt.

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Wie sieht die Forschung dazu aus?

Um diese Potenziale zu analysieren, müssen sowohl die Auswirkungen der Wiedervernässung auf die technischen Anlagen (z. B. Wartung und Rückbau, Wirtschaftlichkeit) als auch die Auswirkungen der PV-Anlage auf den Moorstandort (z. B. Gasflüsse, Wasserhaushalt und Biodiversität) systematisch untersucht werden. Gelingt es, ökonomisch und ökologisch tragfähige Konzepte zu entwickeln, könnte das Projekt ein Hebel für die großflächige Wiedervernässung von Mooren sein.


Informationen zum Forschungsprojekt

  • Laufzeit: 01. Januar 2024 bis 31. Dezember 2026
  • Fördersumme: 1.060.418,90 EUR
  • Beteiligte:
    • Prof. Dr. Gerald Jurasinski (Projektleitung)
    • Monika Hohlbein (Koordination)
    • Prof. Dr. Volker Beckmann, Dr. Sabine Wichmann (AG Landschaftsökonomie)
    • Prof. Dr. Jürgen Kreyling (AG Experimentelle Pflanzenökologie)
    • Prof. Dr. Gerald Jurasinski, PD Dr. Franziska Tanneberger (AG Moorkunde)
    • Prof. Dr. Sebastian van der Linden (AG Fernerkundung)

 

 

Kontakt

Dr. Matthias Tamminga
Projektmanager Dr. Matthias Tamminga + 49 40 533295-643

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