Schülerforschungszentren

Jakob, Anna Lena und Jonathan vom Gymnasium Eppendorf arbeiten an einer Flugdrohne.

Schülerforschungszentren sind tolle Orte, um eigene Projekte zu starten und andere MINT-Begeisterte zu treffen.

Jugendliche benötigen Orte, an denen sie ihre Fähigkeiten erweitern und ihre Talente entfalten können. Doch insbesondere in den Themengebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fehlt ihnen in den meisten Regionen Deutschlands die Infrastruktur für eine außerschulische Förderung. Gemeinsam mit der Stiftung Jugend forscht e. V. engagieren wir uns daher für eine bundesweite Etablierung von Schülerforschungszentren.


Definition

Hannah vom Matthias-Claudius-Gymnasium entwickelt ein stromerzeugendes Armband.

Schülerforschungszentren sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche allein oder in kleinen Teams in ihrer Freizeit eigenständig und kreativ eigenen Forschungsprojekten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) nachgehen können. Sie sind regionale, außerschulische, schul- und schulartübergreifende Einrichtungen zur individuellen Förderung des kreativen, forschenden Lernens von Kindern und Jugendlichen ohne jegliche politische, ethnische oder religiöse Orientierung.


 

 

Netzwerk

Sie sind auf der Suche nach einem Schülerforschungszentrum in Ihrem Bundesland? Die Plattform „Netzwerk Schülerforschungszentren“ gibt eine Übersicht über alle Schülerforschungszentren in Deutschland.

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Tipps und Best Practices

Zwei Mädchen führen im Schülerforschungszentrum Hamburg einen chemischen Versuch durch.

Das erste Schülerforschungszentrum wurde 1999 in Bad Saulgau (Baden-Württemberg) gegründet. Seither hat sich eine bunte Szene mit 100 Schülerforschungszentren entwickelt (Stand Januar 2023). Aber was macht den „Markenkern“ eines SFZ aus, was unterscheidet es von anderen MINT-Bildungsorten?

 

Die aufgeführten Qualitätskriterien für Schülerforschungszentren zeigen darüber hinaus, was Schülerforschungszentren von andern MINT-Lernorten unterscheidet. In der Publikation geben wir außerdem Tipps zu Themen wie dem Aufbau eines SFZ im ländlichen Raum, Versicherungenthematiken, Wettbewerbe und Kooperation mit Partnern.

Hier können Sie die Publikation herunterladen. Sollten Sie Interesse an der Print-Ausgabe haben, sprechen Sie uns an.

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Kontakt

Dr. Jennifer Plath
Projektmanagerin Dr. Jennifer Plath +49 40 533295-96
Sophie-Dorothee Hoppenheit
Bereichsassistentin Sophie-Dorothee Hoppenheit +49 40 533295-35

Fachtagung

Seit 2016 findet jährlich die Netzwerktagung der Schülerforschungszentren statt. An wechselnden SFZ-Standorten treffen sich Vertreter:innen bestehender und in Gründung befindlicher Schülerforschungszentren sowie Förderer aus der MINT-Bildung zum Erfahrungsaustausch. Neben der Vernetzung stehen Themen wie z. B. rechtliche Rahmenbedingungen, Personalgewinnung oder Gründung eines SFZs auf dem Programm. Und alle zwei Jahre werden zudem die Sieger des Konzeptwettbewerbs ausgezeichnet. Die Teilnahme ist kostenlos.
 

Gute Gründe für die Teilnahme

Gute Gründe für eine Teilnahme an den Fachtagungen gibt es viele. Was sagen die Teilnehmenden? Wir haben dazu mit Lisa-Madeleine Sklarz und Clemens Groß gesprochen.

Lisa-Madeleine Sklarz vom Schülerforschungszentrum Rostock

Zu sehen ist eine junge Frau, Lisa-Madeleine Sklarz, die lässig an einer farbigen Wand lehnt

Warum bist du dieses Jahr wieder mit dabei und was nimmst du mit?

Was ich auf jeden Fall mitnehme, ist wieder ganz, ganz viel Motivation und Inspiration. Also Ideen, wie man Sachen umsetzen kann. Das ist auch ein Grund für mich, dass ich zum zweiten Mal dabei bin. Es ist schön, Gleichgesinnte zu treffen, die Kindern und Jugendlichen MINT näher bringen und ihnen wichtige Bausteine für den Beruf oder die Zukunft mit auf den Weg geben wollen. Das ist für mich die Hauptmotivation. Leider ist der Weg ein Schülerforschungszentrum zu gründen, dadurch, dass wir das einzige in MV sind, und dass dann auch zu betreiben, manchmal nicht so einfach. Deswegen ist es für mich eine schöne Sache, um nochmal Kraft zu tanken, weil der Weg manchmal sehr steinig ist.

Was hat dir besonders gefallen?

Workshop fünf war für mich sehr schön. Da ging es darum, wie man die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen kann, eigene Forschungsarbeiten zu schreiben und auch an Wettbewerben teilzunehmen. Ich habe dadurch mitbekommen, dass manche Sachen, die wir als Wissenschaftler aus dem Bauchgefühl heraus gemacht haben, gar nicht mal so verkehrt sind. Im Workshop ging es auch darum, dass es wichtig ist Motivation zu schaffen, Sicherheit zu geben und einfach auf die jungen Forschenden zu hören. Wir nehmen uns sehr viel Zeit für die Kennenlerngespräche und versuchen wirklich Projekte zu finden, wofür sie brennen.

Warum würdest du andern die Fachtagung empfehlen?

Ich würde sie vor allem empfehlen, weil man unter Gleichgesinnten ist. Wenn man einfach mal Durststrecken hat, weil irgendwelche Fördermittel nicht kommen oder man neue Fördermittel beschaffen muss, dass man einfach zwischendurch weiß, dass es andere gibt, die den gleichen Kampf haben und versuchen etwas auf die Beine zu stellen. Man sieht gleichzeitig auch, wo es hinführen kann. Es gibt einige Bundesländer, da gibt es Schülerforschungszentren schon seit 20 Jahren, dort sind sie komplett etabliert. Dadurch, dass jedes Bundesland unterschiedlich angefangen hat, sieht man auch stückweise oder etappenweise, wo das hinführen kann. Viele haben genau das Gleiche durchgemacht und können einem Tipps und Ratschläge geben, die man vielleicht ausprobieren kann. Und man kann selbst auch Ratschläge weitergeben. Das finde ich so schön, da es ein Geben und Nehmen ist. Es ist eine sehr positive Gemeinschaft.

Clemens Groß, oLaF, vom offenen Labor Fulda - Schülerforschungszentrum SFZOH Osthessen
Clemens Groß, SFZ Osthessen

Warum bist du dieses Jahr wieder dabei?

Es geht mir in erster Linie um den Austausch und einfach um den Kontakt zu anderen Schülerforschungszentren, zu anderen Gruppierungen, die ähnliche Sachen machen. Das braucht man, um neue Impulse zu kriegen. Ich habe heute eine ganze Seite voller neuer Impulse aufgeschrieben, die ich mit Schüler:innen besprechen möchte. Das ist für mich der primäre Grund herzukommen, der Austausch unter Gleichgesinnten. Und das seit Jahren.

Gab es etwas, was dich dieses Jahr besonders überrascht hat?

Ja, dass es einen Workshop zur Partizipation von Schüler:innen in Schülerforschungszentren gab. Für mich ist es das Normalste der Welt, dass die Schüler:innen mitarbeiten und ihre Vorstellungen einbringen. Ich habe, glaube ich, noch nie einen Workshop angeboten, bei dem die Idee dazu nicht von Schüler:innen kam. Ich organisiere das ja nur ein bisschen rundum.

Warum würdest du anderen die Teilnahme an der SFZ-Tagung empfehlen?

Für diejenigen, die relativ neu dabei sind, es gibt keinen besseren Raum, um Kontakte zu knüpfen mit Leuten, die das seit Jahren machen und die einem einfach ein bisschen Mut machen können oder mal sagen können „darauf musst du achten, das ist wichtig“. Für die, die lange dabei sind, ist es einfach ein total schönes Gefühl, zu wissen, dass es auch andere gibt, die sich auf den Weg machen und ich kann vielleicht ein bisschen von dem Lehrgeld, was sie unterwegs bezahlt habe, wieder zurückgeben, indem ich anderen etwas mitgebe. Deshalb finde ich diese Vernetzungsveranstaltungen sehr wichtig.

 

 


Konzeptwettbewerb

Junge Menschen tüfteln im Schülerforschungszentrum Hamburg an einem Fahrzeug.

Schülerforschungszentren lassen sich nicht „von oben“ verordnen. Ob der Initiator ein Naturpark oder eine Universität ist, das SFZ im ländlichen Raum oder in einer Großstadt entsteht oder wie viele Schulen im Einzugsgebiet liegen: Schülerforschungszentren unterscheiden sich je nach lokalen Begebenheiten. 

Gemeinsam mit der Stiftung Jugend forscht e. V. zeichnen wir beim Wettbewerb Konzepte aus, die diese lokalen Gegebenheiten erfolgreich für die Förderung des eigenständigen Lernens berücksichtigen. Bis zu fünf preiswürdige Konzepte werden von einer Jury ermittelt und erhalten neben der Auszeichnung eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 15.000 Euro.


Schülerforschungszentrum Hamburg

Selbstgebautes Fahrzeug vor dem Schülerforschungszentrum Hamburg

Als erstes Schülerforschungszentrum in Norddeutschland wurde am 21. Juni 2017 das SFZ Hamburg eröffnet. Die Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung und NORDMETALL haben hier zusammen mit der Universität Hamburg sowie der Behörde für Schule und Berufsbildung an zentraler Stelle in Hamburg und in unmittelbarer Nähe zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät das „Schülerforschungszentrum Hamburg“ errichtet. Der Betrieb soll so gemeinsam für zunächst zehn Jahre gesichert werden.

zum SFZ Hamburg


Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein

Ein Mädchen und zwei Jungen stehen und sitzen vor Mikroskopen im Schülerforschungszentrum Hamburg.

Unter dem Motto „Hier forschen wir“ haben Kinder und Jugendliche aus ganz Schleswig-Holstein seit dem Schuljahr 2017/18 die Möglichkeit, eigene Forschungsideen zu verwirklichen und wissenschaftliche Projekte zu bearbeiten. Gleich acht Standorte laden die Mädchen und Jungen zum Forschen und Tüfteln ein.

Das Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein ist ein gemeinsames Projekt der Joachim Herz Stiftung, des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sowie des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel.

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