Innovationsakademie für anwendungsorientierte Forschung

Bei den Innovationsakademien für anwendungsorientierte Forschung handelt es sich um ein neues Förderprogramm für interdisziplinäre, innovative Forschungsvorhaben an den Schnittstellen zwischen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin. Hier sollen anwendungsbezogene Lösungen zu Themen wie Gesundheit und Prävention, Ressourceneffizienz oder neue Materialien entwickelt werden. Ziel ist es, einen relevanten Beitrag zu leisten, um aktuelle gesellschaftliche Probleme mit neuen Technologien zu lösen.
Gefördert werden neuartige, interdisziplinäre, gegebenenfalls sogar risikoreiche Forschungsvorhaben, die eine Anwendung in der Praxis vorhaben. Dies können beispielsweise Lizenzierungen, Patentierungen, Entwicklungen von Prototypen oder Ausgründungen aus der Wissenschaft sein. Wir fördern ausschließlich Wissenschaftler:innen, die an eine Forschungseinrichtung im norddeutschen Raum angebunden sind.
Wir sind mit der Ausschreibung für die Innovationsakademie für anwendungsorientierte Forschung im Themenfeld Gesundheit und Prävention gestartet (Bewerbungszeitraum 14. März bis 2. Mai 2023). Die weiteren genannten Themenfelder wie Ressourceneffizienz und neue Materialien werden im Laufe des Jahres 2023 bis zum Frühjahr 2024 sukzessive nacheinander ausgeschrieben.
Auf einen Blick
Was bieten die Innovationsakademien?
Im Rahmen der Innovationsakademien fördern wir exzellente Wissenschaftler:innen, die folgende Leistungen erhalten:
- Personalstelle in Anlehnung an TVL-14 für zwei Jahre,
- bis zu 100.000 Euro Projektmittel pro Vorhaben, die frei zur Verfügung stehen und auf der Basis des eingereichten Kostenplans eingesetzt werden können,
- Personalmittel und Projektmittel dürfen in Summe 250.000 Euro nicht überschreiten,
- bis zu 25.000 Euro für Beratungsleistungen zu Gründungsfragen,
- bis zu 5.000 Euro für Outreach-Aktivitäten, individuell auswählbare Seminare zur Wissenschaftskommunikation und anderen Aspekten der Thematik,
- ein hochkarätiges Seminarprogramm im Umfang von 8-10 Arbeitstagen innerhalb von zwei Jahren. Dabei werden folgende Themen behandelt:
- Kompetenzen rund um die Themen Ausgründungen, Translation und Transfer,
- Theoretische und methodologische Herausforderungen bei der Überführung von Forschungsergebnissen in die Praxis,
- Fragen zu Qualitätskriterien, Open Data versus Patent- und Markenschutz,
- Outreach, Wissenschaftskommunikation und Persönlichkeitsbildung (z. B. Führungskräfte-Trainings, Schulungen zu Stressmanagement und Teamaufstellung o.ä.).
Die genaue Ausgestaltung des Seminarprogramms erfolgt nach Auswahl der Teilnehmer:innen, um das Angebot möglichst gut auf die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Die individuellen Interessen an Themen werden bei der Bewerbung abgefragt.
Die Innovationsakademien dienen außerdem der Vernetzung, damit die Geförderten sich auf ihrem Weg von der Forschung in die praktische Anwendung gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
An wen richtet sich die Förderung?
Das Programm wendet sich an Wissenschaftler:innen, die einer Forschungseinrichtung in Norddeutschland angehören oder dort eine Stelle in Aussicht haben.
Wir fördern
- Doktorand:innen im fortgeschrittenen Stadium der Promotion,
- Postdoktorand:innen und Junior-Professor:innen,
- wissenschaftliche Angestellte.
Wissenschaftler:innen, die sich bewerben, sollten unternehmerisches bzw. stark anwendungsbezogenes Denken und kommunikatives Talent mitbringen sowie am Austausch mit Forscher:innen anderer Disziplinen und gesellschaftlichen Akteuren interessiert sein.
Auswahlverfahren
Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: Die schriftlichen Unterlagen werden von einem fünfköpfigen Expertengremium bestehend aus Vertreter:innen der fachlichen Disziplinen sowie Fachleuten für Transferfragen begutachtet. Anschließend erfolgt ein persönliches Gespräch mit den vielversprechendsten Kandidaten und Kandidatinnen in der Joachim Herz Stiftung. Die Entscheidungen über die Aufnahme in die Innovationsakademie wird den Bewerber:innen bis Anfang August mitgeteilt.
Vergangene Ausschreibung
Innovationsakademie für anwendungsorientierte Infektionsforschung
Die erste Ausschreibung "Innovationsakademie für anwendungsorientierte Forschung" lief bis zum 2. Mai 2023.

Prof. Dr. med. Götz Thomalla, Prodekan für Klinische Forschung & Translation, UKE Hamburg
"Die Innovationsakademie für anwendungsorientierte Infektionsforschung ist eine hervorragende Möglichkeit für Forscher:innen ein eigenes Projekt auf den Weg in die Anwendung zu bringen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell der Weg von Grundlagenforschung in die Anwendung gehen kann. Die besten wissenschaftlichen Ideen können ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn der Transfer in die Anwendung gelingt. Ich freue mich, dass dieses interdisziplinäre Förderprogramm exzellenten Wissenschaftler:innen Raum für die Prüfung von Verwertungoptionen für Ihre Forschung oder die Entwicklung ihrer Gründungsideen bieten wird."

Arik Willner, Chief Technology Officer Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Hamburg
"Innovative, interdisziplinäre und anwendungsbezogene Forschung im Bereich der Infektionsforschung muss schneller in den Transfer gebracht werden, um effektiver auf Endemien und mögliche Pandemien reagieren zu können. Die Förderung von Forschenden in diesem Bereich ist daher von großer Bedeutung, denn sie zeigt Transfermöglichkeiten und Karrierewege auf, die letztendlich dazu beitragen, Ergebnisse aus der Forschung in einem möglichst direktem Wege für die Gesellschaft nutzbar zu machen."

Dr. Michael Baehr, Klinikapotheke Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
"Die Innovationsakademie ermöglicht jungen Wissenschaftler:innen, ihre innovativen Konzepte weiterzuentwickeln und gibt ihnen eine Plattform zur interdisziplinären Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Ein bemerkenswertes Förderprogramm für die Metropolregion Hamburg, Borstel, Kiel und Lübeck."
Kontakt

Wenn Sie noch Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an.
Dr. Marion Helen Stagars
T. +49 (0)40 533295-645
mstagars(at)joachim-herz-stiftung(dot)de