Deutscher Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung 2022 zur Umweltökonomik

Der Deutsche Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung wird 2022 zum vierten Mal vergeben.
In der Kategorie „Bestes Forschungswerk“ wird ein etablierter Forscher ausgezeichnet, dessen Arbeit das Fach Wirtschaftswissenschaften entscheidend geprägt und insbesondere weiterentwickelt hat. Die Kategorie „Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern“ zeichnet drei herausragende Forschungsarbeiten aus.
Ziel des Preises ist die Förderung von interdisziplinären Ansätzen und Methoden in den Wirtschaftswissenschaften und die Setzung von Anreizen – sowohl für etablierte Forscher als auch Nachwuchswissenschaftler in Deutschland – wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven zu erweitern und Lösungsansätze für alte und neue Probleme zu entwickeln.
Der Preis wird auf wechselnden Forschungsgebieten vergeben:
- 2016 Experimentelle Wirtschaftsforschung
- 2018 Gesundheitsökonomik
- 2020 Ökonomik der Arbeit.
2022 wird der Preis für herausragende Forschung zur Umweltökonomik vergeben. Mit dem Preis zeichnet die Joachim Herz Stiftung exzellente Forschungsarbeit in zwei Kategorien aus:
Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers,
dotiert mit 150.000 Euro.
Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern,
dotiert mit 25.000 Euro (1. Platz), 15.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (3.Platz).
Die Jury 2022
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung
- Prof. Dr. Michael Finus, Universität Graz
- Prof. Dr. Simon Lüchinger, Universität Luzern
- Prof. Dr. Katrin Rehdanz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Prof. Dr. Till Requate, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Prof. Dr. Reimund Schwarze, Europa-Universität Viadrina
- Prof. Dr. Susanne Soretz, Universität Greifswald
- Prof. Dr. Karl W. Steininger, Universität Graz
- 1
- 2
-
Joachim Herz Wirtschaftspreis erstmals vergeben60.000 Euro teilen sich drei Forscher
Der Joachim Herz Wirtschaftspreis geht in diesem Jahr an den Konstanzer Wirtschaftsprofessor Urs Fischbacher sowie die beiden Nachwuchsforscher Matthias Heinz von der Universität zu Köln und Heiner Schumacher von der Katholieke Universiteit in...
weiterlesen -
Preis für experimentelle WirtschaftsforschungPreisgeld beträgt 60.000 Euro
Die Joachim Herz Stiftung lobt 2016 erstmalig den Joachim Herz Wirtschaftspreis aus. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre verliehen und würdigt Forschungsarbeiten, die interdisziplinäre Ansätze und Methoden in den Wirtschaftswissenschaften...
weiterlesen
- 1
- 2
2022 richtet sich der Preis an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die im Bereich der Umweltökonomik forschen und an einer Forschungseinrichtung in Deutschland tätig sind. Die Preisverleihung im Hamburger Rathaus fand am 28. April 2022 statt.
Die Aufzeichnung der Preisverleihung können Sie sich hier ansehen.
Die Preisträger

Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers
Prof. Dr. Andreas Löschel (Ruhr-Universität Bochum)
Andreas Löschel ist Inhaber des Lehrstuhls für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit insbesondere mit energieökonomischen Fragen und den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Dabei stellt Löschel konkrete Fragen, die sowohl für Entscheidungen in Unternehmen als auch in der Politik von hoher Relevanz sind: Welche Auswirkungen hat ein CO2-Preis? Sind Strafen das richtige Mittel, um klimaschädliches Verhalten zu verhindern oder sind Anreize wirksamer? Wie wirken sich persönliche Überzeugungen und Preisvorstellungen von Verbrauchern auf den Energieverbrauch aus? Wie können Unternehmen die Konsumenten dazu bringen, freiwillig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Die Ergebnisse seiner Forschung unterstreichen beispielsweise die Relevanz von CO2-Preisen für den Klimaschutz und zeigen, dass Fairness ein wichtiges Kriterium ist, um Menschen freiwillig an den Klimakosten zu beteiligen, die sie verursachen.
Die Forschung von Andreas Löschel zeichnet sich durch ein breites Methodenspektrum aus und leistet einen substanziellen Beitrag bei politikrelevanten Fragestellungen. Er gehört zu den einflussreichsten Umweltökonomen in Deutschland, ist Mitverfasser des Weltklimaberichts und Vorsitzender der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Expertenkommission zur Begleitung der Energiewende.
Foto: Katja Marquard
Kurzportrait Andreas Löschel
Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern


1. Platz: Dr. Andreas Gerster (Universität Mannheim) und Stefan Lamp, PhD (Universität Carlos III Madrid): Energy Tax Exemptions and Industrial Production
In ihrem Beitrag analysieren die beiden Forscher, wie sich eine Befreiung von Energiesteuern (EEG-Umlage) auf Energieverbrauch, Umsatz, Beschäftigung und Exporte der betroffenen Unternehmen auswirkt. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag, um diese Politikmaßnahme umweltgerecht auszugestalten.
Fotos: Gerster, Sven Lorenz; Stefan Lamp, privat
Kurzportrait der Nachwuchswissenschaftler Dr. Andreas Gerster und Stefan Lamp, PhD

2. Platz: Björn Bos (Universität Hamburg): Fishing under the Radar: Illuminating the Compliance Gap of Fishing Bans
In seinem Beitrag untersucht Björn Bos mithilfe von Radardaten und Satellitenbildern zur Lichtemission, in welchem Umfang Fischer in ausgewählten Regionen die zeitlich begrenzten Fischfangverbote einhalten. Innovativ ist bei diesem Ansatz, dass Bos verschiedene räumliche Datenquellen kombiniert, um eine umweltökonomische Forschungsfrage präzise zu beantworten.
Foto: Alexander Demandt


3. Platz: Jiaxin Zhao (Universität Oxford) und Jun.-Prof. Dr. Linus Mattauch (Technische Universität Berlin): When Standards have better Distributional Consequences than Carbon Taxes
In ihrem Beitrag erforschen Zhao und Mattauch, welche Klimaschutzmaßnahmen besonders wirksam sind und welche Kriterien sie hinsichtlich Gerechtigkeit erfüllen, da der Aspekt der Gerechtigkeit einen unmittelbaren Einfluss auf die politische Umsetzbarkeit hat. Damit zeigen sie, welche Klimaschutzmaßnahmen möglicherweise viel Zuspruch aber eine geringere Wirkung als andere haben.
Fotos: Jiaxin Zhao, Yang, Rhodes Trust; Linus Mattauch, fotografie-adrian.de
Deutscher Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung 2020 – Ökonomik der Arbeit
Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers
Prof. Bernd Fitzenberger, PhD, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern
1. Platz: Jun.-Prof. Dr. Amelie Schiprowski, Universität Bonn
The role of caseworkers in unemployment insurance: Evidence from unplanned absences. Journal of Labor Economics, 38(4), 2020, 1189-1225.
2. Platz: Ass-Prof. Dr. Jan Nimczik, European School of Management and Technology in Berlin
Job Mobility Networks and Endogenous Labor Markets. Working paper.
3. Platz: Ass.-Prof. Dr. Hanno Foerster, Boston College (USA)
The Impact of Post-Marital Maintenance on Dynamic Decisions and Welfare of Couples. Working paper.
Deutscher Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung 2018 – Gesundheitsökonomik
Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers
Prof. Dr. Joachim Winter, Ludwig-Maximilians-Universität München
Beste Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern
1. Platz: Jun.-Prof. Dr. Jan Marcus, Universität Hamburg
The effect of unemployment on the mental health of spouses: Evidence from plant closures in Germany. Journal of Health Economics 32(3), 2013, 546-558.
2. Platz: Peter Schwardmann, PhD, Ludwig-Maximilians-Universität München
Motivated health risk denial and preventative health care investments. Journal of Health Economics 65, 2019, 78-92
3. Platz: Jun.-Prof. Dr. Daniel Avdic, Universität Duisburg-Essen
Improving efficiency or impairing access? Health care consolidation and quality of care: Evidence from emergency hospital closures in Sweden. Journal of Health Economics 48, 2016, 44-60
Deutscher Wirtschaftspreis der Joachim Herz Stiftung 2016 – Experimentelle Wirtschaftsforschung
Bestes Forschungswerk eines etablierten Wissenschaftlers
Prof. Dr. Urs Fischbacher, Universität Konstanz
Bester Beitrag von Nachwuchswissenschaftlern
Jun.-Prof. Dr. Matthias Heinz, Universität zu Köln und
Associate Professor Dr. Heiner Schumacher, Katholieke Universiteit Leuven
Signaling cooperation. European Economic Review 98, 2017, 199-216.