Transatlantic Academy German Marshall Fund of the United States
09.2011-06.2014

Die Joachim Herz Stiftung fördert den Aufenthalt eines Gastwissenschaftlers (Junior Fellow) für ein Jahr an der Transatlantic Academy in Washington, DC. Das diesjährige Thema behandelt die Zukunft der westlichen Liberalen Ordnung. In der Transatlantic Academy forschen amerikanische und europäische Experten und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam an Zukunftsthemen. Ziel ist es, politikrelevante Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Die Transatlantic Academy ist eine gemeinsame Initiative des German Marshall Funds of the United States, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Robert Bosch Stiftung und der Lynde and Harry Bradley Foundation.
Foto: Transatlantic Academy
Anna Dolidze

Anna Dolidze beschäftigt sich als Joachim Herz Fellow an der Transatlantic Academy von September 2012 bis Juni 2013 mit der der Frage, wie zivilgesellschaftliche Organisationen in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit konstruktiv mit Kritik an ihrer Arbeit im Bereich der Förderung und Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit umgehen können. Sie möchte spezifische politikrelevante Empfehlungen für institutionelle und inhaltliche Reformen ausarbeiten, an denen sich Nicht-Regierungsorganisationen bei ihren internationalen Aktivitäten orientieren können. Schwerpunktmäßig setzt sich Anna Dolidze mit dem System und der praktischen Durchführung von Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Rechtsstaatlichkeit durch US-amerikanische Nicht-Regierungsorganisationen auseinander.
Neben ihrer Fellowship an der Transatlantic Academy ist Anna Dolidze im akademischen Jahr 2013/14 Gastdozentin für Völkerrecht an der University of Western Ontario in Kanada. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Internationalen Organisationen und Menschenrechte mit einem besonderen Schwerpunkt bei Besitzrecht und den Rechten von Migranten. Zuvor hat Anna Dolidze an der Staatlichen Iwane-Dschawachischwili-Universität Tiflis (Georgien) "summa cum laude" einen Bachelor of Arts/Bachelor of Laws abgeschlossen und einen Master of Laws in Völkerrecht an der Universität Leiden (Niederlande) absolviert. Sie steht kurz vor der Fertigstellung ihrer Promotion in Rechtswissenschaften an der Cornell University (USA) und hat bislang Gastdozenturen und Forschungsaufenthalte an der New York University Law School, dem Harriman Institute der Columbia University und an der Duke University durchgeführt. Darüber hinaus war sie für verschiedene internationale und Nicht-Regierungsorganisationen aktiv, unter anderem für Human Rights Watch, Save the Children und den Ständigen Schiedshof in Den Haag. Zwischen 2004 und 2006 war sie Vorsitzende der Young Lawyers' Association von Georgien und hat in verschiedenen öffentlichen Gremien ihres Heimatlandes mitgewirkt. 2009 wurde sie im Rahmen des Young Leaders-Programm der Atlantik-Brücke e. V. als "Young Euopean Leader" ausgewählt.
Professor Corey M. Johnson

Corey Johnson forscht an der Transatlantic Academy von September 2011 bis Juni 2012 zur Frage, wie die Suche nach einer zuverlässigen Versorgung mit Erdgas die eurasische Geopolitik verändert. Sein Thema: „Alternative geopolitische Visionen: Hin zu einer neuen konzeptionellen Kartografie von Energienetzwerken in Eurasien.” Laut Corey Johnson besitzen Russland und Zentralasien hinreichend Gas, doch für Europa stellt sich die Schlüsselfrage, wie es an diesen Schatz herankommt. Infrastruktur-Netzwerke wie beispielsweise Pipelines spielen hier eine entscheidende Rolle. „Die Transatlantic Academy stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, mehr über die Geopolitik der Energie zu lernen. Dieses Thema ist aktuell und von großer Bedeutung für die transatlantische Gemeinschaft“, so Corey Johnson. „Als politischer Geograph hoffe ich, eine theoretisch fundierte geographische Konzeption des Kampfes um natürliche Ressourcen einbringen zu können.“
Der zweite Aspekt, dem Corey Johnson sich widmen möchte, ist eine Untersuchung des Wiederauflebens klassischer eurasischer Geopolitik. Ihn interessiert die Art und Weise, wie Regierungen, Gesellschaften und Medien die Kämpfe um Energie und Pipeline-Projekte in Eurasien in geopolitische Begriffe gefasst haben.
Corey M. Johnson lehrt und forscht seit August 2008 als assistierender Professor im Fachbereich Geografie an der University of North Carolina in Greensboro. Er hat 2008 in Geografie an der University of Oregon promoviert. 2004 hatte er dort einen Master of Arts mit einer Arbeit zu Hamburgs Umgang mit strukturellem Wandel erworben. Im Rahmen seines Bachelor-Studiums an der University of Kansas studierte er außerdem ein Jahr an der Universität Erlangen-Nürnberg. Corey Johnson hat von 2005 bis 2006 am Stipendienprogramm zur Förderung von amerikanischem Führungsnachwuchs der Robert Bosch Stiftung teilgenommen. Von 1999 bis 2002 arbeitete er als Medienanalyst an der Deutschen Botschaft in Washington DC.