Nachwuchswissenschaftler:innen in der VWL Studie zu Arbeitsbedingungen veröffentlicht

Unter dem Schlagwort „IchbinHanna“ diskutieren Personen aus der Wissenschaft, wie die Bedingungen für den Nachwuchs verbessert und so die Attraktivität des Wissenschaftsbetriebes als Arbeitgeber erhöht werden kann. Eine neue Studie des Vereins für Socialpolitik gibt Empfehlungen, wie Universitäten und Forschungseinrichtungen, Politik und Forschungsförderer die Bedingungen in der Volkswirtschaftslehre verbessern können.
Der Bedarf langfristiger Perspektiven in der Wissenschaft zeigt sich auch in der Volkswirtschaftslehre:
- 93% der befragten Post-Doktorand:innen wünschen sich mehr Möglichkeiten der Entfristung und mehr Stellen mit Tenure-Track.
- Doktorand:innen schätzen mehr wissenschaftlichen Austausch, eine Verbesserung der Betreuung und der Finanzierung als wichtiger ein als etwa eine Reduzierung der Lehrtätigkeit.
- Über 65% der befragten Doktorand:innen wünschen sich mehr Austausch mit anderen Nachwuchswissenschaftler:innen und eine engere Betreuung.
- 62% der Promovierenden wünschen sich eine bessere Betreuung an Lehrstühlen - bei Doktorand:innen in Departmentstrukturen sind es 72%.
Empfehlungen
Die Arbeitsgruppe Nachwuchs empfiehlt, die längerfristigen Perspektiven von Postdoktorand:innen zu verbessern. Für die Promotionsphase empfiehlt sie, die Betreuung und Vernetzung von Promovierenden zu verstärken. Während bei der ersten Empfehlung die Politik gefordert ist, können Hochschulen und Forschungsförderer zu einer besseren Betreuung, dem wissenschaftlichen Austausch und der Finanzierung von Forschungsprojekten beitragen.
Für die Studie wurden in einer Umfrage 473 Postdoktorand:innen und Promovierende befragt, die überwiegend an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland und zu einem geringen Anteil in der Schweiz und in Österreich tätig sind. Zusätzlich zur Umfrage führte die Arbeitsgruppe qualitative Interviews mit Nachwuchswissenschaftler:innen und Programmleitungen von Promovierendenprogrammen durch.
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Ansatz der Joachim Herz Stftung
Das Stipendium „Add-on Fellowships for Interdisciplinary Economics and Interdisciplinary Business Administration” setzt an dieser Stelle an: Im Programm vernetzen sich Nachwuchswissenschaftler:innen der Wirtschaftswissenschaften und tauschen sich über Fachgrenzen hinaus aus. Zudem erhalten sie Fördermittel, die sie flexibel einsetzen können – zum Beispiel für den Besuch interdisziplinärer Weiterbildungen oder Konferenzen. Die nächste Ausschreibung startet voraussichtlich im Frühjahr 2023.