Konzept gegen Kinderarmut gewinnt bei Young Economic Summit 2018 Fritz-Erler-Schule aus Pforzheim überzeugt bei Schülerwettbewerb

Mike ist 15 Jahre alt und seine Eltern haben ein niedriges Einkommen. Er hat zwei Probleme: Erstens ist er schlecht im Fach Wirtschaft, aber weiß nicht, woher er eine bezahlbare Nachhilfe bekommen kann. Zweitens hat er große Lust, American Football zu spielen. Er glaubt aber, eine Vereinsmitgliedschaft sei viel zu teuer. Das Siegerteam der Fritz-Erler-Schule aus Pforzheim beschäftigte sich über sechs Monate lang mit dem Thema Kinder- und Jugendarmut und wurde dabei von Dr. Holger Stichnoth vom Europäischen Zentrum für Wirtschaftsforschung (ZEW) aus Mannheim wissenschaftlich begleitet. Heraus kam ein Lösungsansatz, der sich sehen lassen kann - und der auch Mike hilft: „High Five – Five Ways to Make a Change”, ein Netzwerk das zum Beispiel Sportvereine oder pensionierte Lehrer mit benachteiligten Jugendlichen vernetzt.
„Mit High Five wollen wir ein funktionierendes Netzwerk schaffen, das Kindern und Jugendlichen aller sozialen Schichten die gleichen Chancen bietet, und zwar in fünf verschiedenen Bereichen: Kultur, Gesundheit, Bildung, Outdoor-Aktivitäten und Familienförderung“, erklärt der 18-jährige Leandro Cerqueira Karst. Aus der Schule heraus soll informiert und vernetzt werden, um Anbieter und Nachfrager gezielt zusammenzuführen. Denn „arm zu sein, heißt für Kinder und Jugendliche, auf vieles verzichten zu müssen, was für Gleichaltrige ganz normal zum Aufwachsen dazugehört. Kein Kino, kein Sport, keine Reisen ins Ferienlager“, ergänzt Antonia Becker-Cosoveanu. Hier setzte das Team aus Pforzheim mit „High Five“ an und überzeugte damit beim YES! Bundesfinale in Hamburg.
Platz zwei belegte das Team des Cecilien-Gymnasiums Düsseldorf mit der Idee „1Feedback“, einem interaktiven multi-Plattform Feedback-System, mit dem Verkäufer ausschließlich von verifizierten Käufern bewertet werden. Der Lösungsidee lag die Herausforderung „Transaktionen über das Internet – wie kann Vertrauen hergestellt werden?“ zugrunde. Das Team wurde unterstützt vom Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp).
Platz drei ging an die Gesamtschule Waldbröl aus Nordrhein-Westfalen mit dem Lösungsansatz „YES, we care!“, einer Online-Plattform, die Jung und Alt zusammenbringt, um Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Das Team hatte sich dafür intensiv mit der Herausforderung „Neue Wege in eine zukunftsfähige und generationengerechte Pflege“ auseinandergesetzt und wurde unterstützt vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen.
Die Siegerteams werden bei einer feierlichen Preisverleihung am 4. Februar 2019 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet.
Alle Siegerideen und weitere Informationen zum YES! unter: www.young-economic-summit.org