Ideen aus dem Gesellschaftsbereich dominieren das YES! Finale 2021 Siegerteam bringt Beruf und Familie zusammen

Wie kann man gesellschaftliche Probleme mit wissenschaftlich fundierten Konzepten lösen und dabei vor allem wirtschaftliche Aspekte beachten? Darum geht es alljährlich beim Young Economic Summit. 71 Teams starteten beim diesjährigen Wettbewerb, von denen sich dann 17 im Finale gegenüberstanden.
Neben den Teams aus Deutschland nahmen noch Teams aus den USA, UK, der Schweiz und aus Hongkong am Finale teil.
In diesem Jahr wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des YES! Lösungen mit gesellschaftlichem Fokus auf das Siegerpodest.
Sieger des YES! 2021 – Make your Job Kinteresting
Den ersten Platz belegte die Lösung des Max-Planck-Gymnasiums Gelsenkirchen mit ihrer App Kint (Verbindung aus Kindern und interessant). Die App gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Unternehmen die Möglichkeit, ihren Arbeitgeber nach verschiedenen Kriterien bezüglich der Familienfreundlichkeit zu bewerten. Arbeitssuchende können dann die App nutzen, um zu schauen, ob der Arbeitgeber ihren Interessen als Eltern entgegenkommt, also beispielsweise einen Kindergartenplatz anbietet.
Aber auch Angestellte können einen Mentalitätswechsel ihres Arbeitgebers anregen, indem sie diesen digital „anstupsen“. Wurde der Arbeitgeber oft genug angestupst, bekommt dieser eine Meldung und weiß, dass er etwas ändern muss. Die App bietet dann direkt Angebote an, wie der Arbeitgeber nun reagieren könnte.
2. Platz: Get ToGether to get better!
Den zweiten Platz belegte das Team des Annette-Kolb-Gymnasiums Traunstein, eine der Partnerschulen des Programmbereichs Wirtschaft der Joachim Herz Stiftung.
Ausgehend vom Problem, das Menschen, die nach Deutschland migriert sind, erhebliche Probleme haben, sich vor allem mit dem Finanzsystem zurecht zu finden, entwickelten die Schülerinnen und Schüler ein Programm, das Volunteers und Migranten zusammen bringt.
Besonders an der Lösung ist, dass die Volunteers finanziell geschult werden, also auch selbst vom Programm profitieren können. Und dass das Matching dann nicht nur auf Grund von Metadaten wie Alter oder Geschlecht geschieht, sondern auch andere Informationen wie Hobbys oder Interessen aufgenommen werden. Idealerweise können so dann beide Seiten, Volunteers und Migranten, von der Verbindung in gleichem Maße profitieren.
3. Platz: Come together
Dritter wurden die Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums Frankenthal.
Auch hier wurde eine Lösung gefunden, wie Migranten besser in Deutschland integriert werden können, dieses Mal mit dem Fokus auf die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie.
Anstatt sich zu treffen, was vor allem während der Lockdowns nicht möglich war, schlägt das Team mit seiner Lösung eine „Integration Box“ vor. Darin befindet sich ein USB-Stick, auf dem ein Erklärvideo ist. Zusätzlich befinden sich in der Box fünf Umschläge, in denen verschiedene Aufgaben aufgegeben werden. So muss man sich zum Beispiel einen Partner suchen, mit dem man ein Eis essen geht. Allerdings müssen sich beide eine Eissorte aussuchen, die sie noch nie gegessen haben.
So bringt man ebenfalls spielerisch Menschen zusammen, die sich andernfalls vielleicht nie begegnet wären.
„Best Scientific Analysis“–Award: carEducation – because everybody could need care someday! und Re-Tax – Together win in the fight of tax evasion!
Außerdem wurde, wie schon in den vergangenen Jahren, die beste wissenschaftliche Leistung gewürdigt. Da zwei Teams hier besonders hervorstachen, wurde der Preis doppelt vergeben.
carEducation, eine Lösung des Teams des Landschulheims Grovesmühle, entwickelte eine Plattform mit Lehrmaterial für den Unterricht, die den Pflegeberuf promotet und so die Zahl der Pflegekräfte erhöhen will.
Das Team der Beruflichen Schule Hongkong wurde für ihre Lösung Re-tax ausgezeichnet, bei der Kund:innen davon profitieren, wenn sie einen Kassenzettel verlangen und so das Unterschlagen der Mehrwertsteuer verhindern.
Internationaler Sieger: Pocket Power: Get on the Geobus!
Erstmals nahmen beim YES! Finale auch Teams aus den USA und Großbritannien teil, die mit den Teams aus Hongkong und Genf um den internationalen Sieg kämpften. Hier wurde das Team der South Forsyth High School aus Cummings, Georgia zum Sieger gewählt. Ihre Lösung, Pocket Power, adressierte die Angst vor geothermaler Energie. Ein Bus, der Schulen besucht und dort mit Experimenten für Energie aus der Erde wirbt, begleitet von einer App, die zusätzliche Informationen besonders für die Eltern der Schüler:innen bietet, soll hier für mehr Akzeptanz sorgen.
Über 40 Speaker
Ihre Ideen präsentierten die Teams dabei nicht nur untereinander, sondern auch interessierten Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.
Die Preisverleihung für die Siegerteams wird im Dezember digital stattfinden.
Bei Interesse melden Sie sich gerne unter: preisverleihung(at)yes2021(dot)de.