Hamburger Stadtteilprojekt zieht Halbzeit-Bilanz „heimspiel. Für Bildung“ feiert fünfjähriges Bestehen

Das Hamburger Stadtteilprojekt der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und der Joachim Herz Stiftung, „heimspiel. Für Bildung“, hat gestern fünfjähriges Bestehen gefeiert und eine Zwischenbilanz vorgelegt.
Seit Juni 2012 engagiert sich „heimspiel. Für Bildung“ in den Hamburger Stadteilen Neuwiedenthal und Rahlstedt, seit 2016 auch in Billstedt. Stadtteile, die mit besonderen sozialen Herausforderungen konfrontiert sind. Ziel des auf zehn Jahre angelegten Projektes ist es, Akteure aus Bildung und Erziehung dabei zu unterstützen, neue Wege in der Zusammenarbeit zu gehen, um die Bildungsbiografien von Kindern und Jugendlichen zu verbessern – das heißt konkret beispielsweise, mehr Kinder zu Schulabschlüssen zu führen.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung, Andrea Pauline Martin, zog auf der Jubiläumsfeier eine positive Zwischenbilanz und dankte allen Beteiligten: „Die Zusammenarbeit mit Ihnen, den Menschen, die vor Ort arbeiten und leben ist großartig. Mit Ihrem Engagement und Ihrer Leidenschaft setzen Sie Dinge in Bewegung, damit die jungen Menschen bessere Chancen auf ihrem Bildungsweg erhalten.“
„heimspiel. Für Bildung“ gelang es in den vergangenen fünf Jahren mit insgesamt 85 Einrichtungen vor Ort Kooperationen einzugehen. Die Unterstützung der lokalen Bildungsakteure fand dabei auf vielen unterschiedlichen Wegen statt. Insgesamt wurden in den drei Stadtteilen 147 Veranstaltungen durchgeführt, an denen über 3.500 Menschen teilnahmen.
Dazu gehörten neben Fortbildungen von Eltern und Lehrern auch innovative Formate wie beispielsweise das so genannte Kooperationsdating. Hier treffen Mitarbeiter aus Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen aufeinander, um sich über einen möglichst reibungslosen Übergang der Schüler zwischen ihren Einrichtungen auszutauschen. Die Erfolge zeigen sich unmittelbar – die Klassen können homogen zusammengesetzt werden, so entsteht ein deutlich besseres Lernklima für die Kinder.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe plädierte auf der Veranstaltung dafür Projekte wie „heimspiel. Für Bildung“ weiter zu stärken: „Das Konzept, verschiedene Bildungseinrichtungen und Lernorte miteinander zu verknüpfen hat sich bewährt. Kooperation ist notwendig, um die vielfältigen Aufgaben, die es im Bildungsbereich gibt, zu bewältigen.
Neben eigenen Veranstaltungen wurden von „heimspiel. Für Bildung“ aber auch zahlreiche bestehende Initiativen in den Stadtteilen, wie das MUT-Camp oder die Nachbarschaftsmütter, mit über 230.000 Euro finanziell gefördert. Die Nachbarschaftsmütter sind über 30 ehrenamtlich tätige Frauen, die selbst in den „heimspiel“-Quartieren leben und Familien in ihrem Alltag unterstützen.
Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) sowie die Bezirksämter von Hamburg-Mitte, Harburg und Wandsbek befürworten das Projekt und beteiligen sich aktiv. Sie stellen an allen drei Standorten stundenweise Lehrkräfte und Mitarbeiter der Jugendhilfe zur Verfügung, die die Projektteams der Stiftungen ergänzen.
In den kommenden fünf Jahren will „heimspiel. Für Bildung“ sich noch intensiver mit der Gruppe der Schulabbrecher beschäftigen. Dazu kooperiert das Projekt künftig mit der Universität Oldenburg, die wissenschaftlich analysieren wird, warum Schüler in der Schule scheitern. Aus diesen Erkenntnissen sollen dann Gegenstrategien erarbeitet werden.