Auszeichnung für Arbeiten zur Supraleitung US-Forscher erhält Hamburger Preis für Theoretische Physik

Supraleitung bei Raumtemperatur könnte unsere Stromversorgung effizienter und günstiger machen. Weniger Kraftwerke, weniger Emissionen und niedrigere Energiekosten wären die Folge. Andrew Millis hat Rechenmodelle entwickelt, mit denen sich die supraleitenden Eigenschaften eines Materials vorhersagen lassen. Ein wichtiger Schritt auf der Suche nach Stoffen, mit denen die verlustfreie Stromübertragung bei Raumtemperatur Wirklichkeit werden soll.
Preisverleihung auf dem Campus Hamburg-Bahrenfeld
Im Beisein von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank wurde Millis der mit 40.000 Euro dotierte Hamburger Preis für Theoretische Physik überreicht. Als Preisträger wird Millis zu Lehr- und Forschungsaufenthalten in die Hansestadt kommen. Fegebank erhofft sich von den Besuchen des amerikanischen Physikers Impulse für die Hamburger Forschungslandschaft, nicht zuletzt mit Blick auf die laufende Bewerbungsrunde im Exzellenzwettbewerb der deutschen Hochschulen.
Andrew Millis, der in den 1990er Jahren als Gastprofessor in Bonn war und seither immer wieder auch privat nach Deutschland gereist ist, freut sich sehr über die Auszeichnung. „Es ist eine Ehre für mich, an diesem tollen Forschungsstandort mit den Hamburger Kollegen zusammenzuarbeiten.“ Vielleicht könne er seine Forschungs- und Lehraufenthalte an der Elbe sogar mit einem seiner Hobbys, dem Bergwandern, verbinden, sagte Fegebank. Schließlich seien sieben Stunden mit dem Zug bis in die bayrischen Alpen nach amerikanischen Maßstäben keine Entfernung.
Kreativer Wissenschaftler
Dr. Henneke Lütgerath, Vorstandsvorsitzender der Joachim Herz Stiftung, hob in seiner Begrüßung die Forschungsleistung des Preisträgers hervor. Er beschrieb Millis als besonders kreativen Wissenschaftler, der auch abseits ausgetretener Pfade forsche. „Damit hat er der theoretischen Physik viele Impulse gegeben und neue Wege eröffnet. Und ich bin mir sicher, dass in den kommenden Jahren noch viele Ideen folgen werden.“
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